Geist versetzt Schwestern in Aufruhr

Premiere des plattdeutschen Landjugend-Theaters

„Penner-Paula‘ klärt die beiden Schwestern und ihren Angestellten Rudi
über dir Vergangenheit des Geists Max auf.

von Stefanie Böddeker

GREVEN. Eine Frau sitzt mit einem Pfarrer am Tisch. Plötz­lich stürmt die Schwester der Frau mit den Worten ..Na, ist der Bibelfuzzi weg?“ zur Tür hinein. So sieht der Anfang der plattdeutschen Komödie „De Geister, de ik reep“ aus. Am Sonntag präsentierte die Theatergruppe der Katholi­schen Landjugendbewegung (KLJB) das Stück zum ersten Mal. Ihr Versprechen, es wer­de _magisch“, hielt die Gruppe dabei vollumfänglich ein. Die Lacher kamen im Publikum nicht zu kurz.

Nachdem der „Bibelfuzzi“ alias Pastor Fromm (grandios dargestellt von Bernd Horstmann) das Haus der Schwes­tern verlassen hat, beschwert sich Ulla (super geschauspie­lert: Jule Rottmann) bei ihrer Schwester Rieke über ihr Ver­halten. Die Schwestern muss­ten in den vergangenen Jah­ren schon mehrfach umzie­hen, da sich Rieke ( wunder­bar: Ann-Kristin Wichmar) mit ihrer Wahrsager-Tätigkeit viele Feinde gemacht hat. Als „Madame Ozeana“ sagt sie ihren Kunden die Zukunft vo­raus. Ihre Schwester Ulla hat hierfür keinerlei Verständnis und ist entrüstet, als eine Sit­zung mit Stammkundin Rita Ehrlich ansteht.

Frau Ehrlich (toll dargestellt von Maike Benning) ist die Frau des Bürgermeisters und hat „das volle Programm“ ge­bucht. Als sie die Geldscheine in Frau Ehrlichs Hand sieht, zieht Rieke alle Register: Kerzen, Nebelmaschine und eine leuchtende Glaskugel. Frau Ehrlich interpretiert alle Aus­sagen in ihrem Sinne und wünscht, dass ihre Wahrsage­rin Kontakt mit dem Jenseits aufnimmt. Dieser Bitte kommt Rieke nach – winkt Frau Ehrlich doch förmlich mit ihrer Brieftasche. Plötzlich grummelt und blitzt es im Wohnzimmer und eine weiße Gestalt erscheint. In diesem Moment geht ein Raunen durchs Publikum, denn: Rieke hat tatsächlich einen Geist heraufbeschwo­ren. Diesen können die bei­den Schwestern sehen, aber Frau Ehrlich scheint ihn nicht zu erkennen. Ist vielleicht je­mand verrückt geworden? Und die noch viel wichtigere Frage: Wie bekommt man den Geist wieder weg?

Selbst Riekes Angestellter Rudi (fabelhaft: Jonas Schul­ze Jochmaring) hält die bei­den für verrückt. Der Geist Max (super geschauspielert von Jannis Hohenhorst) weiß selbst nicht, wo er herkommt. Rieke und Ulla versuchen alles: Ein Ritual durch Pfarrer Fromm, eine Spurensuche auf dem Friedhof – nichts hilft. Da wird die Situation auch nicht besser,als plötzlich eine weitere Person im Wohnzimmer sitzt und Max diese als Penner-Paula identifiziert. Auch Paula (sehr gut: Laura Dübjohann) kann den Geist Max nicht sehen. Schließlich kommen alle gemeinsam auf die Idee, dass ein ungeklärter Mordfall etwas mit der kurio­sen Situation zu tun haben könnte.

Kurzerhand laden die Schwestern Frau Ehrlich und ihren Mann Hannes (prima dargestellt: Justus Reck­mann) ein und schmieden einen Plan.

Monatelang hat die Thea­tergruppe sich auf die Auffüh­rungen vorbereitet. Unter­stützt wurden die acht Schau­spielerinnen und Schauspie­ler dabei von den Souffleusen Lena Post und Luise Holt-mann. Die Zuschauer würdig­ten diesen Einsatz am Sonn­tag mit großem Applaus.

Rieke – alias Madama Ozeana – sagt die Zukunft voraus und beschwört dabei einen Geist aus dem Jenseits herauf.

Von: Stefanie Böddeker / WN

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